Dr. Carl Härle
Dr. Carl Härle
 * 26.08.1879
 † 26.08.1950


Maria Härle
Maria Härle
 * 20.11.1918
 † 23.01.1996

Regina Härle
Regina Härle
 * 13.06.1921
 † 08.10.2000

Geschichte der Stiftung und des Parks

1921 erwarb der Jurist Dr. Carl Härle aus Mülheim an der Ruhr das Anwesen Büchelstraße 50 in Bonn-Oberkassel. Hier hatte 1870 der damalige Direktor der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, Franz Carl Rennen, auf einem ca. 7 ha großen Grundstück ein großes Landhaus im englischen Fachwerkstil errichtet und mit der Anlage eines Parks begonnen, von dem heute noch u. a. zwei Zedern (Cedrus libani und C. atlantica), ein Ginkgo (Ginkgo biloba), ein Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) und eine Weihrauchzeder (Calocedrus decurrens) erhalten sind.

Dr. Härle ließ das Wohnhaus, das als Sommersitz der Familie gedacht war, gemäß der Vorgaben der Neuen Sachlichkeit zu einem modernen Gebäude mit klarer Linienführung umbauen. Der alte Park wurde durch Pflanzung besonderer Bäume und Sträucher erweitert. Oberhalb der Büchelstraße wurde eine Erwerbsgärtnerei mit Gewächshäusern eingerichtet. Der hangaufwärts gelegene Wald wurde von dem Landschaftsarchitekten Carl Rohde aus Bad Godesberg mit geschwungenen Wegen gestaltet. Rohde betreute auch den Park von Schloß Landsberg, dem Sitz von August Thyssen.

Dr. Härle, der neben seiner Vorliebe für den Oberkasseler Park auch eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Skulpturen (heute in Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln ) zusammengetragen hatte, verstarb am 26. August 1950. Zwei seiner Töchter, Maria und Regina Härle, übernahmen den Oberkasseler Besitz und kümmerten sich intensiv um die weitere Gestaltung der Parkanlage.Durch den Bau der Bundesstraße 42 am Hang des Siebengebirges wurde die Fläche des Parkgeländes 1975 auf die heutige Größe von 4,7 ha verkleinert. Gleichzeitig wurde die inzwischen auf Zierpflanzen umgestellte Gärtnerei aufgelöst und das Gelände als Arboretum umgestaltet. Zahlreiche Nadelgehölze in ausgefallenen Arten und Sorten bilden seitdem die Kulisse für blühende Stauden und Rosen sowie besondere Laubgehölze. Insgesamt beherbergt der Park heute über 1400 verschiedene Bäume und Sträucher.

Maria und Regina Härle lag vor allem der langfristige Erhalt des Arboretums am Herzen. Nach dem Tod ihrer Schwester Maria 1996 widmete sich Regina Härle mit großer Tatkraft der zukünftigen Sicherung des Parks und errichtete 1997 entsprechend dem testamentarisch festgelegten Willen beider Schwestern die gemeinnützige Stiftung Arboretum Park Härle. Regina Härle verstarb am 8. Oktober 2000. Die Stiftung wird vom Deutschen Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwaltet. Verantwortlich für die dendrologische und technische Betreuung ist die Gesellschaft Deutsches Arboretum e.V.

Die Stiftung soll das Parkgelände erhalten, pflegen, entwickeln und Wissenschaft und Forschung sowie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ferner sollen die Voraussetzungen zur wissenschaftlichen Erforschung der dendrologischen, botanischen und ökologischen Fragestellungen zum Pflanzenbestand geschaffen werden. So können vertiefende Erkenntnisse heimischer und nichtheimischer Gehölze und Stauden erarbeitet und vermittelt werden. Die Parkanlage ist in das internationale Netz der Botanischen Gärten und privaten Pflanzensammlungen eingebunden.